HCI Shipping Select XIV – droht weitere Schiffsinsolvenz?

Bei zahlreichen HCI Schiffsfonds ist es in den letzten Monaten zu Fällen von Schiffsinsolvenzen gekommen. Jetzt droht auch einem Schiff des HCI Fonds Shipping Select XIV, in den Anleger im Jahr 2005 rund  55,7 Mio. € investiert haben, die Zahlungsunfähigkeit.

 

Die MS „Maren S“ ist das kleinste der vier Containerschiffe, die der Fonds erworben hat. Wie zwei andere Fondsschiffe (MS „Tim-S“ und MS „JPO Gemini“) verfügte sie von Anfang an nicht über eine Festcharter, sondern gehörte einem Charterpool an, in dem die Einnahmen der Fondsschiffe geteilt werden. Infolgedessen unterlagen die von dem Schiff eingefahrenen Poolerlöse den enormen Schwankungen der weltweiten Charterraten, was zu drastischen Einnahmeausfällen geführt hat. Das zwischenzeitlich beschlossene Refinanzierungskonzept, mit dem ein Notverkauf des Schiffs bzw. eine Darlehenskündigung abgewendet werden sollte, droht, wie den Anlegern unlängst mitgeteilt wurde, aufgrund gesunkener Charterraten und damit einhergehend niedrigeren Schiffswerten zu scheitern.

 

Viele Anleger des HCI Shipping Select XIV fragen sich, ob der Fonds das ist, als was er ihnen seinerzeit vom Berater empfohlen wurde. Manche haben in den zurückliegenden Jahren von Hintergründen und Risiken erfahren, die ihnen vor der Entscheidung, sich an diesem Fonds zu beteiligen, gar nicht bewusst waren. Ausschüttungen erhalten sie schon lange nicht mehr. Und sie fragen sich nach der Perspektive ihrer Geldanlage, danach, was sie überhaupt von ihrem investierten Geld zurückbekommen werden.

 

Schadenersatzansprüche als realistische Option

Die Anleger des HCI Shipping Select XIV mit denen wir gesprochen haben, waren über die Hintergründe und die Funktionsweise des Fonds sowie die damit verbundenen Risiken denkbar schlecht informiert. Grundlegende Fragen sind ihnen offenbar von ihrem Anlageberater nicht erläutert worden. Sie haben daher gute Chancen, Schadenersatzansprüche gegen ihren Anlageberater, ihre sie beratende Bank oder Sparkasse durchzusetzen.

 

Einige Beratungsfehler, die wir festgestellt haben:

  • 25% nicht werthaltig investiert: Für verschiedene Dienstleistungen und Bauzeitzinsen wurden 25%, also ein Viertel des von den Anlegern aufgebrachten Kapitals ausgegeben. 

 

  • Hohe Vertriebskosten: Vielen Anlegern wurde nicht mitgeteilt und ist bis heute nicht bewusst, dass sich alleine die „Emissionskosten“, also die für den Vertrieb der Fondsanteile gezahlten Provisionen und Vergütungen auf 22,9% des von den Anlegern einzuzahlenden Betrages incl. Agio belaufen. Bei einem Wert von über 15% geht der Bundesgerichtshof von einer Gefährdung der Rentabilität der Fondsanlage aus. 

 

 

  • Keine Aufklärung über die Risiken der Beteiligung: Dass es sich bei der Schiffsbeteiligung um eine hochspekulative und damit hochriskante unternehmerische Beteiligung handelt, die mit erheblichen Risiken, die bis hin zum Totalverlust der Einlage führen können, verbunden ist, wurde den meisten der uns bekannten Anleger ebenfalls verschwiegen.

 

  • Keine Aufklärung über Zwischengewinne: Es gibt ausweislich des Prospekts Verflechtungen zwischen den Gesellschaftern der Gesellschaften, die die Schiffe an die vier Einschiffgesellschaften des Fonds verkauft haben und den Gründungsgesellschaftern der Einschiffgesellschaften. Da Sondervorteile für Gründungsgesellschafter von Fonds grundsätzlich offenzulegen sind, wären nach unserer Rechtsauffassung auch hier die Gewinne, die die veräußernden Gesellschaften mit dem Verkauf der Schiffe erzielt haben, offenzulegen gewesen.

 

  • Als Altersvorsorge nicht geeignet: Nicht wenigen Anlegern wurde eine Beteiligung am HCI Shipping Select XIV als sichere Altersvorsorge empfohlen. In der Rechtsprechung ist anerkannt, dass derartige Beteiligungen aufgrund der hohen, spekulativen  Risiken und der fehlenden Verfügbarkeit des Kapitals als Altersvorsorge gänzlich ungeeignet sind.

 

  • Risiken fehlender langfristiger Charterverträge verschwiegen: Ferner blieb in zahlreichen Beratungsgesprächen unerwähnt, dass die Charterraten für Schiffe starken Schwankungen unterliegen. Dies ist deshalb von Bedeutung, weil drei Schiffe gar keine Festcharter haben, dass also die „Mieteinnahmen“ der Schiffe zum Teil erheblichen Schwankungen unterliegen können, so dass die Einnahmen möglicher Weise nicht ausreichen können, um die Kosten und Zins und Tilgung zu bedienen. Lediglich ein Schiff hat einen langfristigen Chartervertrag, wobei danach ebenfalls hohe Einnahmerisiken bestanden. Dies hat heute vor dem Hintergrund der desaströsen Situation auf den weltweiten Schifffahrtsmärkten zur Folge, dass die Einnahmen der Schiffe erheblich hinter den prospektierten Werten zurückbleiben.

 

 

Da bestimmte Fehler in der Beratung immer wieder auftauchen, sehen wir vielversprechende Chancen zur Durchsetzung von Schadenersatzansprüchen wegen der Verletzung von Pflichten aus den jeweils geschlossenen Beratungsverträgen.

 

 

Gerne stehen wir Anlegern des HCI Schiffsfonds Shipping Select XIV  für eine individuelle Beratung zur Verfügung.

 

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